Wer hat diesen Spruch nicht schon mal gehört? Und hat es funktioniert, sich so auf Zuruf mal eben schnell zu entspannen? Vermutlich nicht.
Das eine super Wundermittel gegen Stress gibt es leider nicht, allerdings verstehen Neurowissenschaftler inzwischen besser, was bei Stress im Gehirn passiert und wie wir damit am besten umgehen.
Eine Stressreaktion ist erstmal ein ganz natürlicher Vorgang und für Dein Überleben wichtig. Wenn Du etwas Bedrohliches, stressauslösendes wahrnimmst, schaltet der Körper in den Alarmmodus. Der Sympathikus wird aktiviert und versetzt Deinen Körper in die Lage, auf die Stresssituation zu reagieren:
Z.B. schlägt das Herz schneller und kräftiger, der Blutdruck steigt, der Stoffwechsel stellt Energie für die Muskeln bereit und Dein Sehfeld wird kleiner und Du siehst schärfer. Auch Dein Denken verändert sich. Das sogenannte Objekterkennungssystem springt an und Du fokussierst Dich eher auf Details und Einzelheiten.
Im Prinzip alles nützliche Sachen, wenn Du z.B. vor einem Löwen stehst, aber nicht so praktisch kurz vor der Vorstandspräsentation oder dem Heiratsantrag.
Was kannst Du also tun, um Stress entgegenzuwirken?
Es gibt zwei physiologische Prozesse, die im Prinzip automatisch ablaufen, aber auch bewusst beeinflusst werden können:
Das Sehen und das Atmen.
Die Atmung bietet einen schnellen und offensichtlichen Weg die eigene autonome Erregung zu steuern.
Atem und Gehirn sind über das Zwerchfell verbunden, dem einzigen Organ im Körper, dass ein willkürlich beweglicher Skelettmuskel ist. Weil Du es bewusst steuern kannst, bildet es die Brücke zwischen bewusster und unbewusster Körperkontrolle. Beim Einatmen bewegt sich das Zwerchfell nach unten, und das Herz dehnt sich ein wenig aus, weil es mehr Platz hat. Das Blut fließt dann etwas langsamer durch das Herz. Das Herz meldet das dem Gehirn, und das Gehirn sagt: „Oh, wir sollten das Herz lieber etwas ankurbeln.“ Wer also seine Herzfrequenz erhöhen will, atmet einfach mehr ein als aus. Und das funktioniert auch umgekehrt: Beim Ausatmen verlangsamt sich die Herzfrequenz.
Auch die Art des Sehens beeinflusst den Stresslevel
Wenn Du den Blick bewusst weitest und das ganze verfügbare Sehfeld wahrnimmst, dämpft das im Hirnstamm einen Mechanismus, der an Wachsamkeit und Erregung beteiligt ist.
Das ist also ein weiterer Weg die Stressreaktion gezielt zu verringern, in dem man die Art und Weise ändert, wie man die Umgebung betrachtet.
Ist das alles wirklich neu?
Eher nein. Neu ist die wissenschaftlich bestätigte Wirksamkeit der spirituellen Praxis vieler alter Kulturen.
Schon aus der Antike gibt es Überlieferungen, über „geheime“ Atemtechniken, die Zugang zu besonderen Bewusstseinszuständen ermöglicht haben sollen.
Spezifische Übungen für das Atmen und Sehen habe ich in den spirituellen Traditionen indigener Kulturen erlernt.
Diese Erfahrungen und Erkenntnisse sind in das RiF-System eingeflossen.
Diese Self-Coaching Technik habe ich entwickelt, damit Du bewusst und gezielt die Hirnfunktionen aktivieren kannst, die Du gerade brauchst. Und vor allem um den Zugang zu Deinen ganzheitlichen Erfahrungsspeicher, Deinem Selbst zu verbessern.
Denn Dein Selbst wird immer dann besonders wichtig, wenn Du vor wichtigen Lebensentscheidungen stehst.
Hier kannst Du den ganzen Fachartikel lesen.
Und wenn Du das mit dem Sehen und Atmen zum Stressabbau ausprobieren willst habe ich diese Übungen für Dich:
Der weiche Blick
Atmen hilft
Atemübungen Teil 2
Atemübungen Teil 3