Es freut mich sehr, dass einige von euch ihre Komfortzone verlassen und die besondere Energie der Rauhnächte genutzt haben.
Mit Naomis (Name geändert) Zustimmung darf ich hier von ihren Erfahrungen schreiben.
Im Video am Ende des Beitrags schildert sie Ihre Eindrücke selbst.
Naomi hatte sich für die Baummeditation entschieden und sie dann mit mir besprochen.
Dabei kam sie zu überraschenden Einsichten.
Später dazu mehr.
Auf der Suche nach einem Jobcoach hatte Naomi mit mir Kontakt aufgenommen. Nach einem Kennenlern-Telefonat hatte sie kurz vor Weihnachten ihr erstes Coaching.
Da geht es erst mal ums Kennenlernen und die Themen, die angeschaut werden wollen.
Sie vermisste den Expartner und Vater des gemeinsamen erwachsenen Kindes.
Nach langer, schwerer Krankheit hatte sie nicht mehr richtig in den Job zurückgefunden, auch weil sich vieles nachteilig verändert hatte.
Schließlich war sie am Ende ihrer Kräfte und ist gegangen.
Jetzt möchte Naomi Klarheit für ihr Leben gewinnen, zu Kräften kommen und dann beruflich wieder Fuß fassen.
Partnerschaft, Familie, Beruf und das eigene Zuhause sind unter günstigen Umständen Ressourcen, die uns erfüllen, Sicherheit geben und aus denen wir Kraft schöpfen.
Oft definieren wir auch unser Selbst über diese Lebensbereiche.
Bei den meisten Menschen reicht schon eine persönliche Baustelle, z.B. der Beruf, für eine Krise. Wenn es dann noch in weiteren wichtigen Lebensbereichen nicht läuft, ist das schon heftig.
Und das Ganze dann auch noch an Weihnachten. Kaum ein anderer Zeitpunkt im Jahr ist so aufgeladen mit positiven Erwartungen. Wenigstens da, wollen sich alle lieb haben und nicht streiten.
Und regelmäßig wird diese Erwartungslatte gerissen. Ich habe in meinem Umfeld schon oft erlebt, dass gerade an Weihnachten schwelende Konflikte und Krisen offen ausbrechen.
Ich glaube, dass es auch mit den Rauhnächten zu tun hat, das ist einfach eine besondere, etwas heikle Energie, die sich auf ganz unterschiedliche Weise manifestieren kann.
Naomi war zum Ende unseres ersten Gesprächs sichtlich angefasst und ich überlegte was sie zwischen den Feiertagen für sich tun könnte, damit sie wieder festen Boden unter den Füßen spürt.
Denn in solchen Lebensphasen ist das Gefühl, handlungsfähig zu bleiben, besonders wichtig.
Und hier kommt das Selbst Coaching ins Spiel:
Ich habe Naomi auf meiner Website gezeigt, wo sie ein paar hilfreiche Übungen findet, die sie auch alleine in der Natur ausprobieren kann.
Sie hat eine Hündin und ist gerne draußen, deshalb hat die Baummeditation in dem Moment ganz gut gepasst.
Selbst Coaching ist eigentlich ein Widerspruch in sich
Ein Coach bietet Dir eine weitere Perspektive auf Dein Thema und das hilft Dir neue Sichtweisen und Lösungen zu finden, auf die Du allein nicht gekommen wärst.
Wie soll das beim Selbst Coaching funktionieren?
Geht eigentlich nicht.
Natürlich kannst Du alleine trotzdem eine Menge für Dich tun. Mit Meditations- oder Achtsamkeit-Übungen kannst Du lernen, Deine Gefühle zu regulieren und damit Stress besser bewältigen und vieles mehr. Das kann man auch Selbst-Coaching nennen.
Aber für richtiges Selbst Coaching braucht es etwas anderes. Zum Beispiel einen Wald. Er kann die Rolle des Coachs übernehmen und Dir eine erweiterte Perspektive auf Deine Frage geben.
Das sind wir bei der Baummeditation, die Naomi geholfen hat, eine schwierige Zeit zu meistern.
Wie kann die Natur zu deinem Coach werden?
Kurzfassung: In dem Du Dich dafür entscheidest.
Tatsächlich steht am Anfang eine bewusste Entscheidung, dass alles, was die Natur Dir jetzt Zeigt, etwas mit Dir zu tun hat.
Du kannst das mit einem kleinen Ritual verstärken. Eine Anleitung dafür findest Du z.B. hier.
Diese bewusste Entscheidung macht Deine Intuition und den Wald zu Partnern, die Dir dann ganz überraschende Einsichten geben können.
So hat Naomi ihr Naturcoaching erlebt
Naomi hat sich auf meiner Website umgesehen und die Baummeditation aus den Kostproben gewählt.
Dazu musste sie zuerst einen passenden Baum finden. Sie hat sich für eine Tanne in einem Bergwald entschieden.
Das ist das Privileg, wenn man im Chiemgau wohnt. Hier gibt es viele wunderbare Plätze für Naturcoachings.
Zu Beginn der Baummeditation ziehst Du einen Schutzkreis (hier bekommst Du die genaue Anleitung).
Sehr spannend fand ich, dass ihre Hündin den Schutzkries um den Baum während der Meditation nicht betreten hat.
Dann meditierst Du in den vier Himmelsrichtungen über die entsprechenden Fragen. Schaust welche Eingebungen Dir kommen und beobachtest dabei die Natur.
Hier sind Naomis Aufzeichnungen:
Süden: Wer bin ich?
Weite, Ferne, warm, gutes Anlehnen an den Baum. Toller Blick, Schönheit, Wolken/Nebel an einem Punkt im Tal, weiße Berge, Sonne hinter den Zweigen, nicht geblendet und warm, Wolken wie Meer.
Norden: Woher komme ich?
Keine Antwort erhalten, bzw. nicht gefragt.
Kalt, eng, fester Sattel. Dornen vor mir, unangenehm, will weg, kleiner Radius ist fein. Ich bin sicher, aber kann mich nicht entfalten. Wind von Westen.
Westen: Was ist Meine Aufgabe?
Ruhe, Selbstvertrauen. Das Gute kommt zu Dir. Ich fühle mich gut. Autogeräusche, Stille. Sterndolde vom Osten mitgenommen. Fülle, Weite.
Osten: Wie kann ich diese Aufgabe am besten bewältigen?
Kein Halt, keine gute Sitzmöglichkeit, in der Hocke geblieben. Schutz, schütze Dich, viele Dornen, an den Beinen, Sterndolde auch da, unbequem. Haltung bewahren, Flugzeuge am Himmel (sie fliegennach Westen und nach Süden), Äste vor mir, Schutz.
Deutung der Baummeditation
Bei der Deutung der Baummeditation sind Kenntnisse und Erfahrung mit dem Medizinrad wichtig.
Deshalb kann ich Naomi dabei unterstützen, wichtige Selbsterkenntnisse aus dieser Form des Naturcoachings zu ziehen.
Mir ist es wichtig, dass ich dabei meine Rolle als Coach nicht verlasse. Ich biete meine Perspektive an und begleite die Hypothesenbildung.
Der Coachee also Naomi entscheidet dann, was sie als für sich stimmig in ihren “Ideenkorb” aufnimmt.
Das ist ein großer Unterschied zum Selbstverständnis eines Schamanen in indigenen Kulturen. Dort liegt die Deutungshoheit über das Geschehen ganz klar bei diesem.
Auch wenn ich größten Respekt vor den Errungenschaften indigener Kulturen habe, finde ich diese machtvolle Rolle für uns hier und heute nicht angemessen.
Das ist ihr passiert
Es fällt sofort auf, dass es für Naomi im Süden und Westen ganz angenehm und im Norden und Osten eher ungemütlich war.
Die Süd-Nord-Achse im Medizinrad ist die Substanz-Linie. Im Süden sind Vertrauen und das Innere Kind und im Norden die erwachsene Frau bzw. der erwachsene Mann mit klarem Verstande im Herzensgleichgewicht. Hier wird unser Entwicklungsprozess vom Kind zum Erwachsenen abgebildet.
Im Gespräch schilderte Naomi ihre Kindheit bis zur Pubertät als glücklich und steckt jetzt im Erwachsenenalter in einer eher schwierigen Lebensphase.
Ihre Berufung hat sie eigentlich schon gefunden. Sie arbeitete in einem internationalen, renommierten Design-Innovationsstudio.
Das Schöne hervorzubringen und dabei visionäre neue Dinge zu schaffen ist genau ihr Ding.
Der weite schöne Blick im Süden und die wohltuende Wärme spiegeln ihr Wesen (wer bin ich?) ganz gut und könnten auch für die glückliche Kindheit stehen.
Der Norden ist spannend. Die Frage „Woher komme ich?“ kann auf die Herkunftsfamilie verweisen oder darüber hinaus auch karmische Aspekte haben.
Naomis glückliche Kindheit hatte einen Preis: Ihr Elternhaus war christlich und konservativ geprägt. Solange sie sich an die Regeln gehalten hat, ging es ihr dort gut. Mit Beginn der Pubertät erwachte ihr Freiheitsdrang und dann wurde es schwieriger.
Der sichere Ort war zugleich sehr einengend. Für ein Leben, dass ihr entspricht, musste sie dort weg. Das weite, schöne Visionäre passte nicht zur Vorstellungswelt ihrer Eltern.
Und jetzt steckt sie in einer Lebensphase, in der sie sich die Freiräume erneut erarbeiten muss.
Aber ein Wind aus dem Westen könnte auch ein Hinweis auf die Lösung sein.
Die West-Ost-Achse im Medizinrad bildet unsere inneren geistigen Qualtäten ab.
Der Westen ist auf dem Medizinrad der Ort der Intuition, der Erde und Mineralien und des Körpers und der Liebe.
Perfekte Zutaten um visionäre Designideen Wirklichkeit werden zu lassen (was ist meine Aufgabe?).
Und das wird Naomi auch gelingen, denn in der Baummeditation fand sie hier Ruhe und das Gute kommt zu ihr.
Interessant ist die symbolische Bedeutung der Sterndolde.
Sie ist ein mächtiger, mutiger Beschützer, den sie intuitiv vom Osten mitgenommen hat.
Eigentlich sieht die Meditation eine andere Reihenfolge der Himmelsrichtungen vor. Zuerst Westen, dann Osten. Naomi ist halt ein Freigeist.
Der Osten steht für Inspiration und Vision. Hier scheint es noch etwas zu brauchen. Es fällt auf, dass Schutz hier ein großes Thema ist. Die Sterndolde unterstreicht das Thema nochmals.
Für ihre Überzeugungen einzustehen, wenn es konflikthaft wird, gehört nicht zu ihren größten Stärken. Bisher war sie vor allem dann beruflich erfolgreich, wenn Sie die Unterstützung (Schutz?) von Vorgesetzten hatte. Blieb diese aus, zog sie sich zurück.
Als wir weiter darüber gesprochen haben, kamen mir plötzlich die Worte Verbindlichkeit und Klarheit in den Sinn. Deshalb fragte ich Naomi, ob sie damit etwas anfangen könnte.
Tatsächlich meinte sie, dass Menschen das bei ihr manchmal vermissen.
An diesem Thema zu arbeiten könnte der Schlüssel zum Erfolg sein.
Naomi hat jetzt eine Spur, wie sie wieder in Ihre Kraft findet.
Neugierig geworden? Kannst Du auch haben.