Neulich habe ich in meinem bevorzugten Nachrichtenportal einen Artikel über positives Denken gesehen.
Ich wollte schon weiterscrollen, und ihn in der Denkschublade Selbstoptimierer und Realitätsverleugner ablegen.
Doch ich folgte einem Gegenimpuls und wurde, wie soll ich sagen, positiv überrascht.
Beim Lesen fühlte ich mich etwas ertappt, dann folgte ich einem der Tipps aus dem Artikel und hatte tatsächlich bessere Laune.
Meine wesentlichen Erkenntnisse möchte ich gerne mit Dir teilen.
Ehrlich gesagt viel mir zunächst das Schreiben schwer. Ich habe mich von der Nachrichtenlage runterziehen lassen und war ziemlich missmutig.
Es gibt zurzeit wahrhaftig viele objektive Gründe sich Sorgen zu machen.
Für mich sind das vor allem das Klima und der wachsende Rechtspopulismus.
Wieso sind wir für negative Gedanken so anfällig?
Unser Gehirn soll unser Überleben sichern, deshalb reagiert es auf alles, was eine potentielle Gefahr darstellen könnte.
Diese grundlegende Programmierung ist einerseits hilfreich, kann uns aber auch in die Irre führen.
Unglücklicherweise macht sich die ganze Aufmerksamkeitsökonomie und nicht zuletzt die Rechtspopulisten diese menschliche Programmierung zunutze.
Deshalb ist es wertvoll, zu verstehen, wie unser Gehirn funktioniert.
Du kannst es z.B. hier, in diesem kostenlosen E-Book von mir nachlesen.
Kurzfassung: In unserem Gehirn läuft ständig ein Hintergrundprogramm, dass alle Sinneswahrnehmungen auf potentielle Gefahren analysiert.
Sobald es etwas Verdächtiges bemerkt, geht die Aufmerksamkeit unwillkürlich dahin, um das Risiko einschätzen zu können.Vor 50.000 Jahren war das ein Geräusch im Wald. Heute ist es eine Überschrift mit dem Wort „Trump“ der Nachrichten APP.
Zuviel davon sorgt für Dauerstress mit allen negativen Begleiterscheinungen, z.B. einem erhöhten Cortisol Spiegel.
Der wiederum Herzerkrankungen, Diabetes oder Depressionen begünstigt.
Wie finden Wir da raus?
Bei mir war es eine bewusste Entscheidung und dann eine ganz einfache Aktivität.
Durch das Lesen dieses Artikels wurde mir wieder mal bewusst, wie oft ich mich durch Nachrichten runterziehen lasse.
Ich fühlte mich ertappt.
Dann habe ich entschieden, dass ich das nicht will. Allein dadurch hat sich meine Stimmung aufgehellt.
Auch wenn wir dieses Überleben sichernde Unterprogramm in unserem Gehirn haben, sind wir dennoch in der Lage unsere Aufmerksamkeit bewusst zu steuern.
Zumindest theoretisch. Gewisse Zweifel kommen mir, wenn ich als Dozent arbeite und sehe was in der Unterrichtspause passiert: Nahezu zeitgleich greifen alle Teilnehmenden zum Handy und sind für die nächsten 15 Minuten nicht ansprechbar.
Die gute Nachricht: Wir können unsere Aufmerksamkeitssteuerung trainieren, z.B. hier.
Der zweite Schritt, war noch einfacher. Ich bin einfach vor die Tür gegangen. Meine Wohnung liegt auf der Nordseite eines kleinen Hügels.
Da kommt im Winter die Sonne kaum hin. Einmal den Hügel rauf und die Sonne genossen, schon hob sich meine Stimmung spürbar.
Falls Du kein Naturmensch bist: Jede Art von angenehmer Aktivität fördert positives Denken.
Eine weitere, etwas aufwendigere Methode ist das regelmäßige Meditieren.
Ich praktiziere seit über 30 Jahren mehr oder weniger regelmäßig diese Meditationstechnik.
Warum hilft Meditieren?
Wenn wir länger meditieren, erhalten wir Zugang zu unserem Weisheitsgedächtnis und wechseln in den Bewusstseinszustand des Selbst.
Das ist die Welt des sowohl als auch. Sie unterscheidet sich fundamental von unserem Alltagsbewusstsein, der Welt des entweder oder, gut oder schlecht.
In diesem Bewusstseinszustand können wir ambivalente Gefühle und Gedanken zulassen.
Wir hören ganz automatisch auf zu werten und gelangen in einen Zustand heiterer Gelassenheit.
Muss man erlebt haben, erfordert aber etwas Ausdauer und Übung.
Ehrlicherweise klappt das bei mir auch nicht immer, aber an guten Tagen erreiche ich diesen Zustand nach ca. 30 Minuten.
Falls ich Dich mit diesem Beitrag irgendwie erreicht habe und Dir helfen konnte negative Gedanken weniger Macht über Dich zu geben, habe ich auch noch was Sinnvolles getan. Lass es mich wissen.
Das würde meine Laune noch mehr anheben.